
Soziokratie in der Freiwilligenarbeit
Der Verein ECOnGOOD Switzerland hat die Soziokratie als Organisationsmodell eingeführt und arbeitet daran, die damit verbundene Kultur und die entsprechenden Prozesse zu festigen. Dieser Schweizer Verein ist Teil einer internationalen Organisation und setzt sich seit 2013 dafür ein, eine Wirtschaft zu fördern, die dem Gemeinwohl dient, anstatt primär auf Geldvermehrung abzuzielen.In der Pionierphase etablierte sich der Verein in sechs Regionalgruppen und mehreren thematischen Fokusgruppen und wuchs auf bis zu 70 aktive Mitglieder. Für die weitere Entwicklung zeigte sich der Bedarf an einer strukturellen Differenzierung in der Organisation. Einerseits war eine klarere Ordnung erforderlich, andererseits wünschten die Akteure gleichzeitig den Erhalt ihrer hohen Autonomie.Nach intensiven Klärungsprozessen und der Auswertung eines Pilotprojekts konnte ein Organisationsentwicklungsprojekt in Gang gesetzt werden. Die Mitgliederversammlung beschloss die Einführung der Soziokratie als neues Organisationsmodell. Basierend auf strategischen Vorarbeiten wurde ein soziokratisches Kreismodell entwickelt, das von den Beteiligten grundsätzlich positiv aufgenommen wurde – ein entscheidender Erfolgsfaktor für den erfolgreichen Start der Einführung.Die Implementierung erfordert im Kontext von Ehrenamt und freiwilliger Arbeit besonders viel Fingerspitzengefühl. Die verfügbaren Zeitressourcen sind begrenzt, und die Aktiven streben nach Wirksamkeit. Während die Klarheit in der Struktur und Entscheidungsfindung teils als Einschränkung empfunden wird, zeigt sich, dass besonders neue Mitglieder sich besser orientieren können und die Möglichkeit zur Mitbestimmung schätzen. Zudem fördern vorbereitete Informationen und die Meinungsbildungsrunden zu relevanten Themen sowohl das sachliche Verständnis als auch die Beziehungen zwischen den Kreismitgliedern.
Workshopleitung: Monika Keller, Vorständin; Florentin Abächerli, POE-Projektleiter
Workshop nachmittags